Transportkunst - Fragile Gemälde auf Reisen

  • Fachleute beim Einpacken des grossformatigen Gemäldes von Ferdinand Hodler im Kunstmuseum Bern für den Transport nach Budapest.
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Projekt

Gemäldetransporte unter der Lupe

Die Vielfalt des globalen Ausstellungsangebots ist Teil unseres heutigen Kulturverständnisses. Die Anzahl Kunsttransporte nimmt weltweit kontinuierlich zu. Die Kunstwerke werden dabei grossen Belastungen und Risiken ausgesetzt. Können wir Kunstwerke transportieren und gleichzeitig unserem Bewahrungsanspruch gerecht werden? Welche Verpackungsmethoden sind angemessen, welche Transportmittel geeignet?

Die Forschungen zum Thema Transport fragiler Gemälde stellen das Kunstwerk mitsamt seiner materiellen Beschaffenheit und Fragilität in den Vordergrund. Zwischen 2010 und 2015 untersuchte das interdisziplinäre Forschungsteam – unterstützt von einer Schweizerischen Versicherungsgesellschaft und erfahrenen spezialisierten Kunsttransportunternehmen – wie oft und auf welche Weise unersetzliche Gemälde reisen dürfen, ohne dass dadurch nachhaltige Folgeschäden entstehen.

Das Forschungsprojekt fokussierte in einem ersten Teil (2010-2012) die Schadensfaktoren Schock und Vibration beim Transport fragiler Gemälde. Rund 12 Milliarden neu erfasste Einzelmesswerte dokumentieren die Schock- und Vibrationsimmissionen bei Gemäldetransporten. Anhand einer neuartigen Simulationstechnik konnte das Schadensrisiko ermittelt und aktuelle Präventionsstrategien überprüft und werden. Die Resultate belegen einen Optimierungsbedarf bei der Vibrationsdämpfung und sie liefern neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Schadensgrenze bei fragilen Gemäldestrukturen.

Das Folgeprojekt (2013-2014) verfolgte das Ziel die Anwendung der klassischen Dämpfungsmaterialien zu optimieren und neue Ansätze zur Vibrationsdämpfung einzubinden und zu prüfen. Begleitend entwickelt das Forschungsteam ein umfassendes Monitoringkonzept für die Praxisanwendung. Die messtechnische Erfassung aller schadensrelevanten Kennwerte dient der Dokumentation, der Qualitätssicherung und der Risikoabschätzung bei Gemäldetransporten.

Aktuell werden die gewonnen Forschungsergebnisse in der Praxis angewendet und über das neu entwickelte Monitoringkonzept (Auswertungsmethode für Beschleunigungsprofile mit hoher Messauflösung) laufend geprüft und optimiert.

 

Aktuell

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